„Eyewitness“ ist das US-Remake der norwegischen Serie „Øyevitn“ und deckt sich in seiner ersten Stunde beinahe Szene für Szene mit seiner Vorlage. Nur wird die amerikanische Neuauflage von Adi Hasak („Shades of Blue“) acht anstelle von sechs Episoden füllen müssen. Schauen wir uns aber zunächst die erste Episode mit dem Titel Buffalo '07 an, deren Zeugen Zuschauer des USA Networks letzte Nacht wurden.
Der Teenager Philip (Taylor Young) lebt noch nicht sehr lange bei seinen Pflegeeltern in der Kleinstadt, hat sich aber schon mit seinem Mitschüler Lukas (James Paxton) angefreundet. Wohl nicht ganz aus platonischen Gründen, denn Philip fühlt sich zu Lukas hingezogen. Als sich die beiden eines Tages in der Hütte von Lukas' Vater näherkommen, werden sie jäh unterbrochen, als eine bewaffnete Gang auftaucht, um in dem abgelegenen Verschlag den gefesselten Ryan Kane (Warren Christie) hinzurichten. Unter den Verbrechern befindet sich ein FBI-Agent auf Undercover-Mission, doch als er den Entführten befreit, macht der kurzen Prozess mit sämtlichen Anwesenden, was Philip und Lukas aus ihren Verstecken beobachten, ehe sie erwischt werden. Lukas rettet Philip im letzten Moment und die beiden nehmen die Beine in die Hand.
Der Fall landet am nächsten Tag auf dem Schreibtisch von Sheriff Helen Torrance (Julianne Nicholson), der Pflegemutter von Philip. Sie und ihr Mann Gabe (Gil Bellows) sind auch noch dabei, sich an das Kleinstadtleben zu gewöhnen und vor allem Helen macht das gemächlichere Leben noch zu schaffen, weshalb sie sich vielleicht ein wenig zu sehr über den Mehrfachmord freut. Während der Ermittlungen gerät sie mit einer FBI-Agentin (Tattiawna Jones) aneinander, die mit dem Informanten in Verbindung stand, der mit ihrer Schwester liiert war. Aus diesem Grund hält sie die Verbindung geheim, doch Helen lässt sich nicht lange täuschen und hat bereits Ungereimtheiten am Tatort festgestellt. Die Agentin holt daraufhin zum Gegenschlag aus und deutet auf einen wohl verpatzen Fall in Buffalo hin, in den Helen verwickelt war.
Zu Hause hat Helen Schwierigkeiten mit ihrem Ziehsohn warmzuwerden, der erst als Teenager zu ihnen kam und es trotz gerichtlicher Anordnung nicht lassen kann, seine drogensüchtige Mutter in der Stadt zu besuchen. Über den Vorfall in der Hütte verlieren die Jungen kein Wort, nicht zuletzt weil Lukas nicht dazu bereit ist, zu seinem Begehren zu stehen und nicht riskieren will, dass jemand von dem schwulen Techtelmechtel erfährt. Die Spannung zwischen den beiden schaukelt sich darauf dermaßen hoch, dass es sogar zur Schlägerei in der Schule kommt. Als Lukas dann doch dort weitermachen will, wo sie aufgehört haben, macht Philip ihm klar, dass er sich erst für ihn entscheiden muss. Bald stehen aber größere Probleme vor der Tür, denn der Killer ist ihnen längst auf den Fersen.
Catherine Hardwicke, die Regisseurin von Twilight, übernahm die Regie im Rahmen der Pilotepisode von „Eyewitness“ und abgesehen von einem ähnlichen Blau/Grau-Filter, der auch hier über allem liegt, kann festgehalten werden, dass sich das Schauspiel der Beteiligten leider auch auf dem Niveau der Vampirsaga befindet. Julianne Nicholson und Gil Bellows haben einfach nicht besonders viel Chemie auf dem Bildschirm, aber was die zentralen Jungschauspieler in ihren Dramaszenen von sich geben, ist dermaßen hölzern, dass selbst Pinocchio komisch guckt.
Nicht, dass das Drehbuch ihnen irgendwie helfen würde. Die Dialoge sind doch sehr gestelzt und Szenen wie die Schlägerei oder Philips Rückzieher beim Rummachen am Ende scheinen komplett aus dem Nirgendwo zu kommen, um künstlich Drama zu schaffen, was die Figuren einfach nur anstrengend wirken lässt. All das könnte bei einer fesselnden Kriminalstory verziehen werden, doch mehr als vage Bandenkriminalität ist hier erst einmal auch nicht zu holen.
source:Serienjunkies.de
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